Ein eigener Brunnen – lohnt es sich? Die Entscheidung für einen eigenen Brunnen ist ein wichtiges und komplexes Thema, bei dem viele Faktoren berücksichtigt werden müssen. Ein Brunnen kann eine attraktive Option für diejenigen sein, die Unabhängigkeit und Kontrolle über ihre Wasserversorgung suchen. Bevor Sie sich jedoch dazu entschließen, in einen eigenen Brunnen zu investieren, ist es wichtig, alle Aspekte und möglichen Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen.
Eigener Brunnen – Inhaltsverzeichnis
Einer der Schlüsselfaktoren ist die Verfügbarkeit von Wasser in der Region. Wenn Sie an einem Ort leben, an dem es an öffentlichen Wasserquellen mangelt oder die Wasserqualität problematisch ist, kann ein maßgeschneiderter Brunnen eine geeignete Lösung sein, mit der Sie die Qualität und Verfügbarkeit von Wasser in Ihrem Zuhause kontrollieren können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die mit dem Bau und der Wartung des Brunnens verbundenen Kosten. Die Investition in einen eigenen Brunnen kann zwar erheblich sein, sich aber auf lange Sicht durch die Einsparung von Wassergebühren und die Unabhängigkeit von der öffentlichen Wasserversorgung auszahlen.
Dieser einführende Blick gibt uns einen Grundrahmen für die Diskussion, ob sich ein eigener Brunnen lohnt, und zeigt wichtige Aspekte auf, die es bei der Entscheidungsfindung zu berücksichtigen gilt.
Doch werfen wir einen tieferen Blick auf dieses Thema, vielleicht werden wir in diesem Artikel viele Ihrer Fragen beantworten.
Eigener Brunnen – Was ist zu beachten?
Wie andere Möglichkeiten der Wasserversorgung von Landhäusern und Ferienhäusern ist auch die autonome Wasserversorgung aus einem Brunnen nicht schwarz und weiß. Einerseits sehen wir gewisse Vorteile, andererseits natürlich auch Nachteile, die bei der Wahl dieser oder jener Art der Wasserversorgung berücksichtigt werden müssen.
Die Hauptvorteile des Wasserversorgungssystems aus dem Brunnen sind seine Autonomie und lange Betriebszeit. Darüber hinaus verursacht ein Brunnen im Vergleich zu einem Bohrloch geringere Kosten. Eine solche Wasserquelle verfügt über eine relativ einfache Vorrichtung. Sie können mit Ihren eigenen Händen einen kleinen Brunnen mit einer Tiefe von bis zu 4 m graben. Ein Team von 4-5 Personen, die auf diese Art von Arbeit spezialisiert sind, wird in wenigen Tagen jeden Brunnen graben.
Die Nachteile eines solchen Wasserversorgungssystems sind: Möglichkeit des Eindringens von Grundwasser in den Brunnen, Instabilität der Wasserqualität aufgrund der Nutzung aus der oberen Wasserschicht, der Brunnen sollte mehr als 50 m von Orten entfernt sein, mögliche Verschmutzung (Toiletten, Abwasserspeicher- und -aufbereitungsanlagen, Teiche, Kompostierungsanlagen und Wirtschaftsgebäude, Änderungen des Wasserstands je nach Jahreszeit, die Notwendigkeit, beim Bau eines Brunnens große Mengen Erde (Ton oder Lehm) auszuheben.
So starten Sie einen Brunnen
Oft ist es nicht möglich, ein Landhaus an eine zentrale Wasserversorgung anzuschließen. Eine Möglichkeit, dieses Problem zu lösen, besteht darin, das Haus über einen Brunnen mit Wasser zu versorgen. Ein Brunnen ist im Vergleich zu einem Bohrloch nicht nur eine kostengünstigere Wasserversorgungsmöglichkeit, sondern auch zuverlässiger.
Der gesamte Prozess besteht aus:
- Entwurf eines spezifischen Wasserversorgungssystems
- Graben von Gräben für Rohrleitungen, Senkkästen
- Auswahl der Pumpausrüstung und deren Installation
- Wasseraufbereitung – Installation von Filtern
- Verlegen von Rohren vom Brunnen zum Haus
- Installation von Warmwasserbereitungsanlagen, Geschirrspülern, Waschmaschinen
In der Regel umfasst das System der autonomen Wasserversorgung eines Privathauses eine Pumpe oder Pumpstation zur Wasserentnahme. Sie werden in einem Schacht, in einem speziellen Technikraum oder direkt über dem Brunnen – in einem Senkkasten – installiert. Die Pumpe ist über ein Rohr mit dem Brunnen verbunden. Mit seiner Hilfe wird Wasser in den Hydrospeicher gepumpt und von dort führt die Rohrleitung zu allen Geräten im Haus. Wenn im Haushalt Wasser verbraucht wird, z. B. im Badezimmer oder in der Küchenspüle, sinkt der Druck im System allmählich. Wenn das Druckniveau 2,2 bar erreicht, startet der Druckschalter die Pumpe. Dadurch wird wieder Wasser in den Druckspeicher gepumpt, bis der Druck 3 bar erreicht. Der Druckschalter schließt und die Pumpe schaltet wieder ab.
Beachten Sie, dass das Schema der Wasserversorgung aus einem Brunnen für jedes Privathaus individuell durchgeführt wird, je nach Verwendungszweck der Wasserversorgung – ausschließlich für Trinkwasser oder auch zur Bewässerung des Gemüsegartens, zum Waschen des Autos, für Vieh, Geflügel, usw.
So wählen Sie einen Ort aus
Die erste Phase der Wasserversorgung ist der Bau des Brunnens. Es wird empfohlen, von Juni bis September zu arbeiten: In der heißen Jahreszeit ist der Grundwasserspiegel minimal. Einige Einschränkungen sollten berücksichtigt werden: Senkgruben, Toiletten, Komposte, Klärgruben und andere Verschmutzungsquellen sollten sich nicht im Umkreis von 50 Metern um den Brunnen befinden. Außerdem sollte sich der Brunnen nicht in unmittelbarer Nähe des Hauses befinden, damit das Auswaschen von Sand nicht zu einer Verschiebung des Fundaments führt. Sobald der Standort für den Brunnen ausgewählt ist, können Sie mit der Planung der Wasserversorgung beginnen. Das Projekt, ein Landhaus mit Wasser aus einem Brunnen zu versorgen, einen Rohrleitungsplan zu erstellen, Pumpgeräte auszuwählen und zu installieren sowie ein Wasserversorgungssystem in Betrieb zu nehmen, sollte besser Fachleuten anvertraut werden, da es sich um eine ernste Angelegenheit handelt, die besondere Kenntnisse erfordert . Wenn das Projekt von Experten erstellt wird, können Sie mit dem Graben eines Brunnens beginnen.
Welchen Brunnen soll ich wählen?
Brunnen, aus denen Landhäuser mit Wasser versorgt werden können, können sich in Leistung (Wasserdurchfluss), Tiefe und Stammmaterial (senkrechte Wände) unterscheiden. Die Tiefe des Brunnens kann je nach Tiefe der oberen Grundwasserschicht zwischen 3 m und 20 m oder mehr liegen. Sein Ertrag hängt von der Mächtigkeit des Grundwasserleiters ab, in den er eindringt. Um die Durchflussmenge (Kapazität) eines Brunnens zu bestimmen, ist es notwendig, bei Änderungen des Pegelabfalls auf verschiedene Arten Wasser aus ihm zu entnehmen. Die Wände des Brunnens können mit Stein (Ziegel oder Bruchstein), Holz oder Beton (unter Verwendung von Stahlbetonringen unterschiedlichen Durchmessers) befestigt werden.
Ein eigener Brunnen aus Betonkreisen
Die einfachste und zuverlässigste Variante ist ein Brunnen mit Stahlbetonringen. Der Ring verhindert das Absinken des Bodens und das Eindringen von Oberflächenwasser.
Am flachen Brunnen
Ein Brunnen aus Bruchsteinen ist heutzutage sehr selten, da die Verstärkung der Wände mit Ziegeln oder Bruchsteinen ein mühsamer Prozess ist, der besondere Fähigkeiten erfordert, aber als Option durchgeführt wird. Dabei werden Steine und Ziegel bei sorgfältiger Verarbeitung ohne Mörtel verlegt.
Alles in allem ist die Entscheidung, einen Brunnen zu besitzen, eine individuelle Entscheidung und erfordert die Berücksichtigung all dieser Faktoren in Bezug auf Ihre Bedürfnisse und Umstände.