Die Beliebtheit von Balkonkraftwerken in Deutschland steigt weiter an. Seit Jahresbeginn hat sich die Zahl der in Betrieb befindlichen Solaranlagen verdoppelt, was vor allem auf gestraffte Genehmigungsverfahren zurückzuführen ist.
Bundesbehörden
Am 4. Oktober verzeichnete das Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur die beeindruckende Zahl von 708.590 in Betrieb befindlichen „Plug-in-Solaranlagen“. Diese Zahl entspricht einer Verdoppelung im Vergleich zum Jahresbeginn. Die tatsächliche Zahl liegt aufgrund verspäteter Anmeldungen und nicht gemeldeter Anlagen wahrscheinlich sogar noch höher.
Die installierte Gesamtleistung dieser Anlagen hat 600 Megawatt überschritten und sich damit seit Januar mehr als verdoppelt. Dieser Anstieg ist sowohl auf die steigende Zahl der Installationen als auch auf die Verfügbarkeit etwas leistungsstärkerer Systeme zurückzuführen.
Allein im dritten Quartal kamen 140.000 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 141 Megawatt hinzu. Die endgültige Bilanz für diesen Zeitraum wird voraussichtlich noch höher ausfallen, da noch nicht alle verspäteten Anmeldungen bearbeitet wurden.
Vermieter müssen Balkonkraftwerke erlauben
Der Bundesverband Solarwirtschaft prognostiziert ein anhaltendes Wachstum bei der Installation von Balkonkraftwerken. Geringere bürokratische Hürden und sinkende Preise für Solaranlagen haben maßgeblich zu diesem Trend beigetragen.
Darüber hinaus hat der Bundesrat kürzlich Maßnahmen zur Stärkung der Rechte von Mietern und Wohnungseigentümern verabschiedet. Diese Gesetzesänderung ebnet den Weg für die flächendeckende Einführung von steckerfertigen Solargeräten auf Balkonen, Terrassen und Dachgärten in ganz Deutschland.
Elektriker kann erforderlich sein
Der Verband weist auf einen wichtigen Unterschied hin: Die vereinfachten rechtlichen Verfahren gelten ausschließlich für steckerfertige Solaranlagen mit Wechselrichtern, die eine Anschlussleistung von 800 Watt nicht überschreiten. Diese Systeme sind für eine einfache Installation durch Laien ausgelegt.
Allerdings drängen zunehmend größere Selbstbausätze auf den Markt, die als Balkonkraftwerke vermarktet werden, aber nicht als steckerfertige Solargeräte gelten. Diese Systeme erfordern eine fachgerechte Installation durch einen Elektriker und eine Anmeldung beim Netzbetreiber. Dies gilt auch für Systeme mit Batteriespeicher.
Quelle: ZDF