Bis 2030 sollen die deutschen Kommunen die Hälfte ihres Wärmebedarfs klimaneutral produzieren. Obwohl dieses Ziel für die Erfüllung der Klimaschutzverpflichtungen von entscheidender Bedeutung ist, sind viele Städte noch weit davon entfernt, es zu erreichen. Der Übergang zu grüner Wärme steht vor Herausforderungen, insbesondere in den Bereichen Finanzierung und technische Infrastruktur.
Finanzierung
Hannover ist ein Beispiel für den Fortschritt. Die Stadt hat sich verpflichtet, die Fernwärme bis 2035 durch erneuerbare Energien und einen innovativen Technologiemix zu dekarbonisieren. Dieses Modell zeigt die Richtung, die andere Städte einschlagen sollten. Wie es um den Übergang zur klimaneutralen Wärmeversorgung bestellt ist, wird seit Dienstag auf einem Kongress der kommunalen Energieunternehmen in Hannover diskutiert.
In vielen anderen Städten gibt es aber noch Unsicherheiten, vor allem wegen der fehlenden Finanzierung. Ingbert Liebing, Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen (VKU), warnt, dass sich die Wärmewende ohne eine Entscheidung auf Bundesebene deutlich verlangsamen wird. Um die Ziele für 2030 zu erreichen, müssten jedes Jahr 100.000 Gebäude an die Fernwärme angeschlossen werden, was deutlich höhere Investitionen als die derzeit geplanten drei Milliarden Euro pro Jahr erfordert.
Obligatorische Pläne in einigen Regionen
Ein weiteres Problem sind die fehlenden Mittel für neue Kraftwerke, die für eine stabile Energieversorgung unerlässlich sind, insbesondere in Zeiten, in denen die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Ohne klimaneutrale Kraftwerke zur Unterstützung des Heizsystems kann die gesamte Wärmewende gefährdet sein.
Umfragen zeigen, dass die meisten Kommunen noch am Anfang ihrer Planungen stehen. Mehr als 80 Prozent von ihnen sind noch dabei, ihre Wärmepläne zu erstellen. Nach dem neuen Gesetz müssen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern ihre Pläne bis 2026 vorlegen, kleinere Gemeinden bis 2028. Einige Regionen haben bereits verbindliche Pläne verabschiedet (z.B. in Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Schleswig-Holstein und Niedersachsen), aber der größte Teil Deutschlands fängt gerade erst an, die notwendigen rechtlichen Rahmenbedingungen zu entwickeln.
Quelle: ZDF