Deutschland will die Zusammenarbeit mit Indien im Bereich der Energiepolitik ausbauen. In einer Zeit, in der die deutsche Wirtschaft in der Krise steckt, suchen die Unternehmen nach neuen Möglichkeiten im Ausland, insbesondere in Indien. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht die Entwicklung von grünem Wasserstoff, der eine Schlüsselrolle bei der sauberen Energiewende spielen könnte.
Ausbildung in Indien
Indien entwickelt sich für Deutschland zu einem wichtigen Partner bei der Energiewende. Am Gujarat Energy Institute im Westen Indiens werden junge Unternehmer und Studenten für die Arbeit mit modernster grüner Wasserstofftechnologie „Made in Germany“ ausgebildet. Grüner Wasserstoff, der aus Sonnen- und Windenergie erzeugt wird, hat das Potenzial, Erdgas zu ersetzen und die CO2-Emissionen in strategischen Sektoren wie Industrie und Verkehr zu verringern.
Deutschland hofft, dass diese Zusammenarbeit nicht nur neue Technologien hervorbringt, sondern auch qualifizierte Fachkräfte aus Indien anzieht. Schätzungen zufolge könnten in Deutschland bis zum Jahr 2030 bis zu 500.000 Arbeitskräfte für die Energiewende fehlen. Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit, betonte, dass dieses Projekt für Deutschland von großer Bedeutung sei und Indien eine entscheidende Rolle bei den weltweiten Klimaschutzbemühungen spielen könne.
Hohe Ambitionen
Auf einer Konferenz über erneuerbare Energien brachte der indische Premierminister Modi seine Unterstützung für das Projekt zum Ausdruck und betonte, dass Indien den Ehrgeiz habe, nach China der zweitgrößte Hersteller von Solarmodulen zu werden. Allerdings steht Indien noch vor Herausforderungen wie der Verringerung seiner Abhängigkeit von Kohle und billigem Öl aus Russland. Deutsche Unternehmen können Indien mit ihrer Erfahrung und Technologie helfen, diesen Weg zu beschleunigen.
Obwohl Indien billige Arbeitskräfte, erschwingliche Energie und reiche Rohstoffvorkommen bietet, gibt es Hindernisse in Form von Bürokratie und mangelndem Einsatz grüner Technologien. Es stellt sich auch die Frage, ob qualifizierte Arbeitskräfte nach Deutschland abwandern werden oder ob ihre Fähigkeiten weiterhin in Indien benötigt werden, wo die Energiewende nicht weniger dringend ist.
Quelle: ZDF